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Zweiter Weltkrieg

Ereignis-Datum: 3. März 1943

Am 23. Oktober 1943 stürzte ein alliierter Bomber vom Typ Avro Lancaster B Mark III der 57. Squadron südwestlich von Polle ab. Dabei kamen der Pilot Alexander Novick (RCAF) und die Bombenschützen Edgar Francis Taylor (RAFVR) und William Raymond Minter (RAAF) ums Leben. Vier weitere Insassen gerieten in Kriegsgefangenschaft. Auf der zu Polle gehörenden Domäne Heidbrink wurden während des Zweiten Weltkriegs Zwangsarbeiter eingesetzt. Im März 1945 erfolgte eine Verlegung französischer Kriegsgefangenen, die auf der Domäne übernachteten und unter Bewachung standen. Im einstigen Wohnhaus des Ritterhofes, das bis Mitte der 1960er Jahre bestand, wurde 1940/41 ein Lager für französische Soldaten errichtet, das – durch einen Zaun abgegrenzt – bis zum Kriegsende bestand und der Bevölkerung nicht zugänglich war. Die Lagerinsassen wurden für Arbeiten auf den landwirtschaftlichen Höfen im Flecken Polle, in Heinsen und im Nachbarort Brevörde eingesetzt. Es bestanden zahlreiche ähnliche Einrichtungen innerhalb des Gemeindebereiches.

Zum Ende des Zweiten Weltkriegs war Polle heftig umkämpft. Der Ort lag im Verteidigungsbereich der Kampfgruppe Goerbig unter Generalmajor Paul Goerbig und sollte mit allen Kräften gehalten werden. Rund 1000 Soldaten (zwei Kompanien Waffen-SS, vier Wehrmachtskompanien) und drei Panzerkampfwagen VI Tiger II (wahrscheinlich der Panzerabteilung 507) sollten Polle und Stellungen in Falkenhagen als Brückenkopf halten. Am 6. April 1945 flüchteten die Bewohner in die umliegenden Wälder. Am 7. April griffen US-Truppen des 331st Infantry Regimental Combat Team der 83rd Infantry Division von Brevörde aus an, wurden aber gestoppt und erlitten schwere Verluste. Fast pausenloses Artilleriefeuer vom Köterberg, vom Wilmeröder Berg und ein Jagdbomberangriff am 7. April sollten die deutschen Truppen zur Aufgabe zwingen. Am 8. April wurde der West- und Nordflügel der Burg getroffen und zerstört, weitere 33 Häuser – darunter das alte sowie das neue Amtshaus – standen in Flammen. Ein Tigerpanzer wurde mangels Munition und Treibstoff auf der Reichsstraße 83 aufgegeben. Die anrückenden Amerikaner verloren durch Panzerfaustbeschuss zwei US-Panzer vom Typ M4 Sherman, konnten Polle aber von Haus zu Haus einnehmen. Die deutschen Truppen zogen sich mit Flößen über die Weser zurück, da die Fähre gesprengt worden war. Bei den Kämpfen starben in Polle 14 deutsche Soldaten, 68 US-Soldaten und einige Zivilisten. In der Ortschronik von Johann Prigge ist von 30 deutschen Soldaten die Rede, die direkt in Polle gekämpft haben sollen; darunter vier etwa 14-Jährige, die den Tod fanden.

Quelle: Wikipedia