Spilker
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Geschichte
der
Grafen von Everstein
und ihre Besitzungen
aus Urkunden und anderen gleichzeitigen Quellen zusammengestellt
von
Burchard Christian von Spilcker
Fürstl. Waldeckischem wirkl. Geheimen Rathe und Regierungs- auch Consistorial-Präsidenten, mehrerer gelehrten Gesellschaften
Mitgliede und Correspondenten, des Königl. Preuß. St. Johanniter- und
des Königl. Hannov. Guelsen-Ordens Ritter.
Arolsen, in der Speyer’schen Buchhandlung.
1833
Vorrede
Zu der Geschichte der Grafen von Everstein haben Nachrichten und Urkunden gesammelt vorzüglich Leyser; a) Falcke, b) Harenberg, c) und Gebhardi d). Die von ihnen gelieferten, so wie noch von anderen mitgetheilten Urkunden sind in dem beigefügten Urkundenbuche angezeigt und die noch weiter entdeckten theils ganz, theils abgekürzt abgedruckt. Bei dem ausgedehnten Güterbesitze der Eversteinschen Familie hat in vielen verschiedenen Archiven nachgeforscht werden müßen. Ueber die älteren Verhältniße war zunächst in Fulda und Hameln zu suchen, wo sich indeßen nur eine geringe Ausbeute gefunden hat. Bedeutend ist die, welche aus den Archiven der westphälischen Provinzen und aus den reichhaltigen, von Kindlinger handschriftlich zurückgelaßenen Sammlungen geschöpft werden kann. Der in Pa-
In histor. Comit. Eberstein in Saxonia. Helmst. 1724. b) in trad. Corb. U. i. D. Zugaben z.d. Hann. Gel. Anz. v. 1752 S. 90.
c) in hist. Eccl. Gandersh. d) in d. Hannov. Gelehrt. Anz. von
1752 S. 94 u. f.
derborn gestiftete Verein für die Geschichte und Alterthumskunde Westphalens ist durch den König, welcher Alles was gut und edel ist kräftig unterstüzt, in den Stand gesezt, Forschern das Quellenstudium zu erleichtern. Der Verfaßer erkennt mit dem lebhaftesten Danke die Bemühungen der würdigen Vorsteher dieses Vereins, seiner Materialien-Sammlung Vollständigkeit zu geben. Manches, was aus Paderbornschen Archiven in der Umwälzungs-Periode verlohren ist, ersezt die in Cassel befindliche reichhaltige Sammlung von Urkunden, welche Raspe auf Befehl des Landgrafen Friedrich II. in Paderbornschen Klöstern 1773 abschrieb, deren Benutzung Hr. Director von Rommel freundlich gestattete.
In Hannover hat man dem Verfaßer, wie er es dankbar zu rühmen hat, den Zugang zum königlichen Archive erleichtert; in den Amelungsborschen, in Braunschweig befindlichen Urkundenbüchern ist eine reiche Quelle von Urkunden entdeckt. Das Waldeckische Archiv, besonders das des ehemaligen Klosters Arolsen, hat schöne Beiträge liefern dürfen. Der Verfaßer hat von so vielen Seiten freundliche Unterstüzung erfahren, daß er sein langes Name-Verzeichniß hieher sezen müste, wenn er jedem besonders danken wollte. Er beschränkt sich darauf seinen Dank hier allgemein auszusprechen. Den Wunsch kann er nicht unterdrücken, daß alle Regierungen dadurch Forschungen unterstüzen mögen, daß die Vorsteher der Archive auf die in diesen verschloßenen Schäze aufmerksam machen dürfen.
Es sind Materialien zur älteren deutschen Geschichte versprochen, und dieses Versprechen ist nach Kräften erfüllt. Die Bearbeitung der Geschichte der Grafen von Everstein konnte nur unvollständig sein. Es würde eine weitläuftige und wenig nuzbare Arbeit erfordert haben, alle von den Vorgängen aufgenommenen Sagen, welche diplomatisch nicht erwiesen sind, zusammen zu stellen und kritisch zu prüfen. Einzelne wichtige Begebenheiten sind einer Prüfung unterworfen; vielleicht gestaltet sie sich unter einer geschickteren Feder anders.
So reichhaltig auch der zusammen gebrachte Vorrath von Urkunden ist, so hat es doch dem Verfaßer nicht glücken wollen, eine vollständige Stammtafel zu liefern. Er hat es vorziehen müssen, die ihm erscheinenden Lücken lieber anzuzeigen, als nicht erwiesene Säze aufzunehmen.
Bei dem Verzuge, welchen die Erscheinung dieser Beiträge, theils durch des Verfaßers erweiterten Geschäftskreis, theils durch Hinderniße in der Druckerei erlitten hat, ist nichts verlohren, vielmehr die Sammlung von Urkunden noch reichhaltiger geworden.
Arolsen im Mai 1833.